Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung von 1938
an der Waldorfschule Salzburg in Verbindung mit der „Initiative Freies Wort“
Im Rahmen der Gedenkveranstaltung „FREIHEIT“ zur Salzburger Bücherverbrennung rezitierten SchülerInnen der Oberstufe der Waldorfschule Salzburg eigene Gedichte und Gedanken zum Thema Freiheit.
Eingestimmt wurde die Veranstaltung mit dem Yiddischen Lied „Dona Dona“ von Aaron Zeitlin und Shalom Secunda. Eine Ausstellung zeigte Bilder der 10. Klasse zusammen mit Kunstwerken von Künstlern, die als „entartet“ eingestuft wurden. Die Schülerinnen und Schüler hatten so Gelegenheit, sich intensiv damit auseinander zu setzen, dass humanistische und kritisch orientierte Kunst immer auch Ziele von Zensur und Verfolgung waren. Initiator und Geschichtsprofessor Reinald Grugger schilderte eindrücklich von der Verfolgung von Schriftstellern, Dichtern und bildenden Künstlern in der Zeit des Nationalsozialismus.
Zum Abschluss sangen SchülerInnen und Gäste gemeinsam „Imagine“ von John Lennon.
Meine Freiheit ist ein Fluss
der beständig durch die Landschaft fließt.
Ich sitze am Ufer,
lasse meine Füße ins Wasser hängen.
Manchmal wage ich einen kurzen Sprung hinein,
lasse mich treiben.
Muss jedoch wieder ans Ufer,
gehe sonst im Strom verloren.
Baut keine Dämme.
Lasst meinen Fluss fließen!
Merlin, 12. Klasse
Meine Freiheit ist eine Blume.
Sie steht aufrecht im Sonnenlicht,
Tanzt mit dem Wind,
Auf einer Waldlichtung im Frühsommer.
Mit ihrer Schönheit
Stellt sie niemanden in den Schatten,
Sie ist einzigartig – wie jede andere Blume.
Nimmt ihr der schwere Asphalt das Licht,
Sucht sie sich durch seine Ritzen den Weg zurück zur Sonne.
Pflück sie nicht-
Steck sie nicht in eine Vase,
Sie stirbt in der Einsamkeit!
Sophia, 12. Klasse