Präsentation mit (fast) allen Sinnen: praktische Jahresarbeiten der 12. Klasse

In der Schullaufbahn eines Waldorfschülers/einer Waldorfschülerin ist die praktische Jahresarbeit ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Schulzeit bald vorüber ist. Vergleichbar mit der vorwissenschaftlichen Arbeit, befasst sich jeder Schüler/jede Schülerin während des gesamten Jahres mit einem selbst gewählten Projekt. Die Jahresarbeiten bestehen aus einer schriftlichen Arbeit, einem handwerklich-künstlerischen Arbeitsstück und einer Präsentation vor Publikum. Ziel dieser Projektarbeit ist, dass Schüler*innen sich über einen vorgegebenen Zeitrahmen das Thema selbstständig erarbeiten und sich intensiv damit auseinandersetzen. Das kann schon mal ein außerordentliches Durchhaltevermögen fordern.

Die Schüler*innen können selbst wählen, ob ihre Arbeit einen künstlerischen, handwerklichen oder sozial praktischen Schwerpunkt hat. Dieses Jahr reichte der handwerkliche Bogen vom Bau eines Schachbrettes, eines Holztisches, eines mobilen Hühnerstalls, eines Kanus bis hin zu einer Aquaponik:Anlage, der Restauration einer Vespa und des Refitting eines Segelbootes. Im Bereich Kunst wählten Jugendliche das Modellieren eines Schimpansenkopfes, die Tonbüste eines alten Mannes, die Spachteltechnik mit Acrylfarben, das Porträt einer Frau, dem Komponieren, Arrangieren und Interpretieren von Musikstücken und der Faszination E-Gitarre. Darüber hinaus war das Programmieren eines Computerspiels und Online-Marketing Inhalt der Projektarbeit.

Die Präsentationen, die von den Schüler*innen an den beiden Abenden vorgetragen werden, bestehen aus den Erzählungen der Entstehungsgeschichte, den Herausforderungen, die einzelne Aufgaben mit sich brachten, verknüpft mit Texten, die von den Jugendlichen aus der Literatur zusammengetragen wurden. Daraus ergibt sich eine kritische Reflexion der individuellen Ergebnisse.

Der Dorothea Porsche Saal im Odeïon bietet dafür den idealen Rahmen. Wir gratulieren unseren Schülerinnen und Schülern zu ihren fabelhaften Leistungen. Der fulminante Auftakt, moderiert von unserer Lehrerin Christa Stierl, fand heute Abend statt. Morgen haben Interessierte die Gelegenheit, den zweiten Teil zu sehen.

© Daniel Kormann